Im Rahmen eines Ausbildungstages übte die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Rothemühle/Walle am 25.03.2023 verschiedene Einsatzszenarien, um bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Von der internen Übungsleitung wurden die Feuerwehrmitglieder per Handyalarmierung alarmiert und zu den jeweiligen Einsatzstellen delegiert, die realitätsgetreu unter Inanspruchnahme von Sonderrechten (Blaulicht und Martinshorn) angefahren wurden. Vor Ort sahen sich die Kameraden mit den unterschiedlichsten Einsatzszenarien konfrontiert. Die jeweilige Einsatzlage wurde zunächst durch die Führungskräfte (Einsatzleiter und Gruppenführer) eingeschätzt und anschließend von den jeweiligen Trupps abgearbeitet. Nach jedem Einsatz wurden das Vorgehen und die Besonderheiten bei den Einsätzen besprochen und ausgewertet, während die Übungsleitung die nächsten Einsätze vorbereitete.
Gegen 10:30 Uhr wurde durch die Übungsleitung der erste Alarm ausgelöst. Die Kameraden rückten mit mehreren Fahrzeugen zu einem Verkehrsunfall im Zuckerberg aus, bei dem ein Kind auf seinem Fahrrad von einer Autofahrerin erfasst wurde. Zügig wurde die Straße für weitere Fahrzeuge gesperrt, das verletzte Kind medizinisch erstversorgt und anschließend dem Rettungsdienst übergeben.
Im zweiten Einsatz des Tages rückten die Kameraden zu einer technischen Hilfeleistung nach Walle aus. Dort war eine Person bei der Gartenarbeit verunfallt und hatte sich den Arm im Rasenmäher eingeklemmt. Mit ein bisschen Kreativität und dem richtigen Werkzeug konnte die Person aus den Fängen des Rasenmähers befreit und die medizinische Erstversorgung vorgenommen werden.
Im weiteren Verlauf des Ausbildungstages wurde ein Brand auf einem Reiterhof simuliert. Dieser stellte die Kameraden vor die Herausforderung neben einer adäquaten Wasserversorgung über eine längere Wegstrecke und der Brandbekämpfung auch die Rettung der Pferde aus dem betroffenen Stalltrakt zu koordinieren, sowie sich um die aufgelösten und teils verletzten Besitzer der Pferde zu kümmern. Der Angriffstrupp machte unter Atemschutz den Brandherd ausfindig und bekämpfte das Feuer, während parallel weitere Trupps alle Tiere in Sicherheit brachten und die Brandwunden der Verletzten medizinisch versorgten.
Am Nachmittag wurden die Kameraden zu einem verunglückten Chemietransporter gerufen, dessen Fahrer von einem Spaziergänger bewusstlos aufgefunden worden war. Die Einsatzkräfte sperrten den Gefahrenbereich weiträumig ab und bauten Hilfsmittel zum Schutz und zur Dekontamination der Einsatzkräfte auf – „Not-Dekon“ genannt. Zeitgleich rettete der Angriffstrupp unter Atemschutz den Fahrer aus dem kontaminierten Bereich und leitete nach erfolgter Dekontamination die medizinische Versorgung ein.
Der fünfte Einsatz des Tages führte die Kameraden zu einer bewusstlosen Person, die in einem Gebäude eingeschlossen war. Vor Ort stellte sich bei der Lageerkundung durch den Einsatzleiter heraus, dass sich auch noch eine Schlange in unmittelbarer Nähe der Person befand und es wurde eine Vergiftung nach Schlangenbiss vermutet. Die Einsatzkräfte entschieden sich dazu die Tür zum Gebäude gewaltsam aufzubrechen. Sie konnten die Schlange einfangen, die Person retten und an den Rettungsdienst übergeben.
Beim nächsten Einsatz erwartete die Einsatzkräfte eine Herausforderung in luftiger Höhe. Die Übungspuppe Harry hatte sich bei Arbeiten auf einem Dach der Biogasanlage in Rothemühle verletzt. Die Kameraden mussten den Verletzten medizinisch versorgen. Da er nicht mehr gehfähig war, bauten sie eine Art Lift aus Steckleiter und Krankentrage und konnten ihn so vom Dach der Biogasanlage aus einigen Metern Höhe abseilen.
Beim letzten Einsatz des Tages ging es für die Kameraden nochmal heiß her. Sie wurden zu einem Wohnungsbrand mit zwei verletzten Personen nach Walle gerufen. Dort stand eine Dachgeschoßwohnung in Flammen. Der Angriffstrupp ging unter Atemschutz zur Personensuche und Brandbekämpfung ins Gebäude vor. Währenddessen stellten die anderen Trupps eine Wasserversorgung vom nahegelegenen Hydranten her und erhielten selbst (wetterbedingt) eine kräftige Regendusche.
Nach Abarbeitung aller Einsätze rückten die Kameraden am frühen Abend wieder in die Feuerwehrhäuser ein und stellten die Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge her. Gemeinsam mit allen Helfern und Leckerem vom Grill ließen schließlich alle zusammen den Tag ausklingen.
Die Freiwillige Feuerwehr Rothemühle/Walle bedankt sich bei Timo und Mario Müller für die besonders realistische Ausarbeitung dieses gelungenen Ausbildungstages. Ein weiteres Dankeschön geht an Familie Dralle und Maxi Hein, die uns ihre Grundstücke als Einsatzorte zur Verfügung gestellt haben, sowie an alle kleinen und großen freiwilligen Schauspieler, die uns immer wieder herausgefordert haben und ohne die dieser Tag nicht möglich gewesen wäre. Außerdem möchten wir uns bei Tabea Büsing bedanken, die den Ausbildungstag in Bildern für uns festgehalten hat.
Wir haben an diesem Tag unsere großartige Kameradschaft unter Beweis gestellt und gezeigt, dass wir eine starke Einheit sind, die jederzeit in der Lage ist, die unterschiedlichsten Einsätze souverän abzuarbeiten, um Menschen und Tieren in Notlagen schnellstmöglich zu helfen. Du möchtest ein Teil von uns werden? Dann schau dich doch auf unserer Homepage weiter um. Hier findest du alle wichtigen Informationen über unsere Einsatzabteilung und die Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie die jeweiligen Ansprechpartner. Auch die Mitgliedsanträge stehen zum Download bereit. Wir freuen uns auf dich!